Da ich bei meinem letzten kurzen
Post ja nur so beiläufig erwähnt hatte, weswegen ich den Blog wiederbelebt
habe, hier nun ein paar nähere Infos.
Wie bereits erwähnt hab ich bei
der AIDA als Teens-Betreuer angeheuert. Das ganze kam für mich mehr oder minder
genauso überraschend wie für euch wenn ihr dies gelesene hattet. Irgendwie bin
ich von mehreren Stellen darauf hingewiesen worden, dass AIDA häufig Leute
sucht, dass ich dann doch mal deren Internetseite einen Besuch abgestattet habe
und tatsächlich, es gab Ausschreibungen in den verschiedensten Sparten. Kids-
& Teensclub war dabei der Bereich, in dem ich am ehesten mich sehen konnte
und so hab ich mich einfach mal, mehr so aus Spaß beworben, ohne mir dabei
jedoch große Chancen auszurechnen. Naja, jedenfalls bekam ich 2 Wochen später
eine Email mit der Einladung zum Auswahltag in Hamburg. An diesem Punkt hab ich
mir dann auch das erste Mal so wirklich Gedanken darüber gemacht, ob ich mir
die Arbeit auf einem Kreuzfahrtschiff vorstellen könnte und so mehr ich darüber
nachdachte, desto interessanter fand ich die Idee.
In Hamburg zum Auswahltag konnte
ich dann anscheinend überzeugen auch wenn ich mir dessen alles andere als
sicher war. Aber nach ein paar Tagen bekam ich die Zusage und war doch auch
ganz happy darüber. Ich war dann noch beim Sicherheitstraining in Rostock,
durfte lustig Feuer löschen, mit dem Fall-Boot ins Wasser plumpsen, Boot
steuern und dann ein paar Stunden mit einem sogenannten Trockenanzug im
herrlich riechenden Hafenwasser planschen und dann war die Vorbereitung auf
weitestgehend abgeschlossen.
Meine erste Tour führt mich nun
zunächst über Bergen (Norwegen) und den Geiranger Fjord zum Nordkap, von dort
weiter nach Akureyi und Reykiavik in Island und zuletzt nach Invergordon im
Norden von Schottland. Diese Runde werde ich 5 Mal drehen und danach noch
zweimal den Ärmelkanal entlang bis nach Frankreich und zurück schippern.
Am Samstag dem 23.6. bin ich nun
das erste Mal mit der AIDAmar in See gestochen. Nachdem ich am Mittag gegen 11
Uhr das Schiff betreten hatte durfte ich schnell meine Kabine beziehen und dann
ging es auch schon los. Die erste Sicherheitseinweisung stand an, der Gang zur
Schneidering um mir meine Arbeitsbekleidung abzuholen, Kinder in der
Eingangshalle begrüßen. Später dann Sekt reichen, Pool-Party eintanzen und
gaaanz viele Informationen aufnehmen. Gegen 1 Uhr Morgen lag ich schließlich
ziemlich erschöpft im Bett… nur der Schlaf wollte nicht über mich kommen. Alles
war so neu und mein Kopf war voller Informationen. Gegen Morgen bekamen wir
dann ordentlich Seegang und ich fühlte mich in meiner kleinen Kajüte als ob ich
in einer Hängematte liegen würde. Am ersten See-Tag kamen dann zum ersten Mal
auch die Teens zu uns und wir verbrachten den Tag mit kennenlernen, Spielen und
einer kleinen Schiffsrallye.
Montagmorgen legten wir dann bei
bestem Wetter in Bergen an, was alles andere als selbstverständlich ist,
handelt es sich doch bei Bergen um die regenreichste Stadt Europas. Wir hatten
also mächtig Glück. Mit einigen unserer Teens gingen meine Kollegin Vicky und
ich dann an Land um uns die Stadt anzuschauen und eine kleine Digi-Cam Rallye
zu veranstalten. Wir genossen schließlich noch ein bisschen die Sonne und dann
ging es zurück zum Schiff.
Nur einen Tag später waren wir
dann frühmorgens im Geiranger-Fjord angekommen. Die beeindruckende Landschaft
zu beider Seiten des Schiffes, wo sich die Felswände bis zu 260 Meter steil
nach oben erstreckten konnten mir schon ein wenig die Sprache verschlagen.
Diesmal ging ich mit zwei der Kids allein an Land und wir machten zusammen mit
anderen Reiseteilnehmern eine zweistündige Kajak-Tour im Fjord. Dabei kamen wir
alles auch ein gutes bisschen außer Puste aber es hat auch ziemlich viel Spaß gemacht.
Nachdem dann der Mittwoch ein
weiterer See-Tag war kamen wir am Donnerstag in Honnigsvag am Nordkap an.
Leider hatte es das Wetter diesmal nicht so gut mit uns gemeint wie die Tage
zuvor und es war eisig kalt und wolkenverhangen. Nichtsdestotrotz unternahmen
wir einen kleinen Ausflug zum Nordkap-Museum und Aussichtspunkt wo dann
natürlich erst einmal Fotos machen angesagt war. Schließlich ist man nicht alle
Tage am nördlichsten Punkt Europas.
Heute und morgen sind noch einmal
See-Tage bevor wir dann übermorgen in Island ankommen. Aber davon berichte ich
später.
Bilder hochladen ist hier gerade
auch nicht, da das Internet an Bord erstens sehr langsam und zweitens sehr
teuer ist. Aber das bekomme ich sicherlich irgendwann auch geregelt.
Liebe Grüße!
Marcel