Ich bin nun seit fast einer Woche in Kolumbien und denke, es ist Zeit mal einen kurzen Bericht zu schreiben, wie es mir hier so geht und was ich so erlebe.
Letzte Woche Donnerstag stand ich 5:30 am Flughafen Berlin-Tegel. Nachdem ich in der Nacht kaum geschlafen hatte, war ich doch etwas durch den Wind. Als dann jedoch die ersten anderen Freiwilligen ankamen, mit denen ich nach Kolumbien gehen sollte, ging es mir besser. Die Vorfreude war schließlich auch groß genug um die ganzen vorangegangen Abschiede einigermaßen gut zu ertragen. Der Flug nach Madrid war dann ziemlich langweilig, wir hatten den Fehler begangen nicht gemeinsam einzuchecken und saßen deswegen im ganzen Flugzeug verstreut.
In Madrid mit gut einer dreiviertel Stunde Verspätung angekommen mussten wir, Charlotte, Steffi, Josephine, Larissa, Astrid und ich uns echt sputen um den Anschluss nach Bogota zu bekommen. Wer schon mal in Madrid auf dem Flughafen war, dürfte in etwa eine Vorstellung davon haben denn dieser ist wirklich riesig. Am Flieger trafen wir dann auf die restlichen 14 Leute von uns. Natürlich saßen wir wieder getrennt…
Nach weiteren 10 Stunden Flug kamen wir dann endlich um 16 Uhr Ortszeit in Bogota an und wurden von unseren Gastfamilien in Empfang genommen. In meinem Fall ist dies die Familie Garcia, die mich wirklich sehr freundlich aufgenommen hat. Wir wohnen hier zu 8 in einem sehr kleinen Haus, welches momentan zur Hälfte Baustelle ist weil das Haus ausgebaut wird. Auf der Autofahrt zum Haus der Garcias durfte ich auch gleich mal mit der abenteuerlichen Fahrweise hier in Bogota Bekanntschaft machen. Ist eigentlich kaum in Worte zu fassen … Worüber ich sehr froh bin ist, dass ich schon einigermaßen gut Spanisch spreche. Wir haben gleich viel geredet und gelacht.
Am zweiten Tag war ich dann mit Daniel (als hätte ich schon mal nicht mit einem Daniel zusammengewohnt…), dem ältesten Sohn der Familie im Stadtzentrum und hab mir eine Gitarre gekauft. Dabei sind wir lustigerweise auch gleich Ronja und Lena (zwei weitere Freiwillige aus Deutschland), zusammen mit ihrem Gastbruder Luis begegnet, was schon ein Zufall ist in einer Stadt mit 8 Millionen Einwohnern. Wir haben uns dann noch ein bisschen das historische Zentrum Bogotas angeschaut und sind dann irgendwann abends zurück und ich ins Bett, denn am nächsten Tag sollte es nach La Mesa gehen, einer kleinen Stadt zweieinhalb Stunden außerhalb von Bogota, wo unser Orientierungscamp stadtfand.
Dort war es wirklich unglaublich schön, in mitten von Bergen, Palmen, Mangobäumen und Bananenpalmen verbrachten wir drei Tage in einer Finca mit allem was man sich nur wünschen kann. Während der drei Tage gab es reichlich Informationen über das Land, Kultur, die Projekte etc. Als es dann zurückging waren wir alles wiedermal ein wenig traurig aber so ist es nun einmal.
Gestern war ich dann nochmal mit Daniel, Diego und Micha in der Stadt um ein Handy zu kaufen und, wie sollte es anders sein, sind wir wiedermal Ronja, Lena und Luis begegnet. Wir waren noch in einer Bar und haben was getrunken und dann gings zurück „nach Hause“. Heute beginnt unser Sprachkurs und ich werde das erste Mal versuchen alleine mich in der Stadt zurecht zu finden.
Das Transportsystem ist nicht so einfach. Es gibt die Trasmilenio Busse, welche an festen Haltestellen halten und die kleinen Busse, welche billiger sind und feste Strecken abfahren aber keine Haltestellen haben. Man steht da an der Straße und wenn der richtige Bus vorbeikommt winkt man mit dem Arm und man kann einsteigen. Wenn man dann wieder raus will drückt man die Haltewunschtaste (was für ein wundervolles deutsches Wort) und der Bus hält sofort an. Der Fahrstil der Fahrer ist auch mehr als abenteuerlich… gestern Abend hat es mich mehr als einmal um gut einen halben Meter angehoben ^^.
Was gibt’s sonst noch so zu berichten… Hier ist alles schon, wie sollte es auch anders sein, ein Stück weit anders als in Deutschland. Dabei ist es weniger das „Was“ hier passiert, es ist vielmehr ein „Wie“. Auch hier gehen die Leute ihren täglichen Aufgaben nach, auf den Straßen herrscht geschäftiges Treiben und jeder versucht irgendwie über die Runden zu kommen. Dabei geht es jedoch ziemlich hektisch zu, der Straßenverkehr ist wohl echt das, was mich in den ersten Tagen am meisten beeindruckt hat. Man muss höllisch aufpassen, dass man nicht über den Haufen gefahren wird. Zudem muss man immer ein Auge auf seine Sachen haben. Bogota ist eine Stadt in der es viel Armut gibt (welche man uebrigens nicht an jeder Ecke sieht wie mancheiner wohl vermuten wird) und wo es Armut gibt, gibt es eben auch Taschendiebe. Dies ist keine Sache, die einen schockieren muss, sondern ein Zustand wie es ihn auf der Welt leider viel zu häufig gibt. Wenn man hier mit dem Bus fährt, passiert es eigentlich mindestens einmal auf der Fahrt, dass jemand in den Bus kommt, sich vorn hinstellt und den Leuten seine Geschichte erzählt. Danach geht er oder sie durch den Bus und hält die Hand auf. Diese Leute werden dabei nicht etwa schief angeguckt, wie es in Deutschland mit ziemlicher Sicherheit der Fall wäre, viele Menschen geben etwas ab. Ob dies den Bettelnden nun wirklich hilft über die Runden zu kommen oder ob sie sich davon nur den nächsten Rausch finanzieren sei mal dahingestellt.
Ich könnte jetzt mit Sicherheit noch einiges schreiben, aber ich denke für den Anfang sollte das hier erst mal genügen. Am 8. September geht’s dann nach Cartagena, wo ich dann den Rest des Jahres arbeiten werde. Soweit ich weiß kommt dort einiges auf mich zu und es macht mir schon auch ein bisschen Angst dort dann allein zu sein. Wer mich kennt weiß wie schnell es bei mir geht, dass mir bestimmte Leute sehr wichtig werden… die Herausforderung ist momentan leider, dies nicht geschehen zu lassen sondern mich darauf zu konzentrieren, dass ich hier in Kolumbien bin um wichtige Arbeit zu leisten. Dennoch freue ich mich riesig auf mein Projekt und die Erfahrungen die ich dort machen werde.
Bis die Tage! Hasta Pronto!
Letzte Woche Donnerstag stand ich 5:30 am Flughafen Berlin-Tegel. Nachdem ich in der Nacht kaum geschlafen hatte, war ich doch etwas durch den Wind. Als dann jedoch die ersten anderen Freiwilligen ankamen, mit denen ich nach Kolumbien gehen sollte, ging es mir besser. Die Vorfreude war schließlich auch groß genug um die ganzen vorangegangen Abschiede einigermaßen gut zu ertragen. Der Flug nach Madrid war dann ziemlich langweilig, wir hatten den Fehler begangen nicht gemeinsam einzuchecken und saßen deswegen im ganzen Flugzeug verstreut.
In Madrid mit gut einer dreiviertel Stunde Verspätung angekommen mussten wir, Charlotte, Steffi, Josephine, Larissa, Astrid und ich uns echt sputen um den Anschluss nach Bogota zu bekommen. Wer schon mal in Madrid auf dem Flughafen war, dürfte in etwa eine Vorstellung davon haben denn dieser ist wirklich riesig. Am Flieger trafen wir dann auf die restlichen 14 Leute von uns. Natürlich saßen wir wieder getrennt…
Nach weiteren 10 Stunden Flug kamen wir dann endlich um 16 Uhr Ortszeit in Bogota an und wurden von unseren Gastfamilien in Empfang genommen. In meinem Fall ist dies die Familie Garcia, die mich wirklich sehr freundlich aufgenommen hat. Wir wohnen hier zu 8 in einem sehr kleinen Haus, welches momentan zur Hälfte Baustelle ist weil das Haus ausgebaut wird. Auf der Autofahrt zum Haus der Garcias durfte ich auch gleich mal mit der abenteuerlichen Fahrweise hier in Bogota Bekanntschaft machen. Ist eigentlich kaum in Worte zu fassen … Worüber ich sehr froh bin ist, dass ich schon einigermaßen gut Spanisch spreche. Wir haben gleich viel geredet und gelacht.
Am zweiten Tag war ich dann mit Daniel (als hätte ich schon mal nicht mit einem Daniel zusammengewohnt…), dem ältesten Sohn der Familie im Stadtzentrum und hab mir eine Gitarre gekauft. Dabei sind wir lustigerweise auch gleich Ronja und Lena (zwei weitere Freiwillige aus Deutschland), zusammen mit ihrem Gastbruder Luis begegnet, was schon ein Zufall ist in einer Stadt mit 8 Millionen Einwohnern. Wir haben uns dann noch ein bisschen das historische Zentrum Bogotas angeschaut und sind dann irgendwann abends zurück und ich ins Bett, denn am nächsten Tag sollte es nach La Mesa gehen, einer kleinen Stadt zweieinhalb Stunden außerhalb von Bogota, wo unser Orientierungscamp stadtfand.
Dort war es wirklich unglaublich schön, in mitten von Bergen, Palmen, Mangobäumen und Bananenpalmen verbrachten wir drei Tage in einer Finca mit allem was man sich nur wünschen kann. Während der drei Tage gab es reichlich Informationen über das Land, Kultur, die Projekte etc. Als es dann zurückging waren wir alles wiedermal ein wenig traurig aber so ist es nun einmal.
Gestern war ich dann nochmal mit Daniel, Diego und Micha in der Stadt um ein Handy zu kaufen und, wie sollte es anders sein, sind wir wiedermal Ronja, Lena und Luis begegnet. Wir waren noch in einer Bar und haben was getrunken und dann gings zurück „nach Hause“. Heute beginnt unser Sprachkurs und ich werde das erste Mal versuchen alleine mich in der Stadt zurecht zu finden.
Das Transportsystem ist nicht so einfach. Es gibt die Trasmilenio Busse, welche an festen Haltestellen halten und die kleinen Busse, welche billiger sind und feste Strecken abfahren aber keine Haltestellen haben. Man steht da an der Straße und wenn der richtige Bus vorbeikommt winkt man mit dem Arm und man kann einsteigen. Wenn man dann wieder raus will drückt man die Haltewunschtaste (was für ein wundervolles deutsches Wort) und der Bus hält sofort an. Der Fahrstil der Fahrer ist auch mehr als abenteuerlich… gestern Abend hat es mich mehr als einmal um gut einen halben Meter angehoben ^^.
Was gibt’s sonst noch so zu berichten… Hier ist alles schon, wie sollte es auch anders sein, ein Stück weit anders als in Deutschland. Dabei ist es weniger das „Was“ hier passiert, es ist vielmehr ein „Wie“. Auch hier gehen die Leute ihren täglichen Aufgaben nach, auf den Straßen herrscht geschäftiges Treiben und jeder versucht irgendwie über die Runden zu kommen. Dabei geht es jedoch ziemlich hektisch zu, der Straßenverkehr ist wohl echt das, was mich in den ersten Tagen am meisten beeindruckt hat. Man muss höllisch aufpassen, dass man nicht über den Haufen gefahren wird. Zudem muss man immer ein Auge auf seine Sachen haben. Bogota ist eine Stadt in der es viel Armut gibt (welche man uebrigens nicht an jeder Ecke sieht wie mancheiner wohl vermuten wird) und wo es Armut gibt, gibt es eben auch Taschendiebe. Dies ist keine Sache, die einen schockieren muss, sondern ein Zustand wie es ihn auf der Welt leider viel zu häufig gibt. Wenn man hier mit dem Bus fährt, passiert es eigentlich mindestens einmal auf der Fahrt, dass jemand in den Bus kommt, sich vorn hinstellt und den Leuten seine Geschichte erzählt. Danach geht er oder sie durch den Bus und hält die Hand auf. Diese Leute werden dabei nicht etwa schief angeguckt, wie es in Deutschland mit ziemlicher Sicherheit der Fall wäre, viele Menschen geben etwas ab. Ob dies den Bettelnden nun wirklich hilft über die Runden zu kommen oder ob sie sich davon nur den nächsten Rausch finanzieren sei mal dahingestellt.
Ich könnte jetzt mit Sicherheit noch einiges schreiben, aber ich denke für den Anfang sollte das hier erst mal genügen. Am 8. September geht’s dann nach Cartagena, wo ich dann den Rest des Jahres arbeiten werde. Soweit ich weiß kommt dort einiges auf mich zu und es macht mir schon auch ein bisschen Angst dort dann allein zu sein. Wer mich kennt weiß wie schnell es bei mir geht, dass mir bestimmte Leute sehr wichtig werden… die Herausforderung ist momentan leider, dies nicht geschehen zu lassen sondern mich darauf zu konzentrieren, dass ich hier in Kolumbien bin um wichtige Arbeit zu leisten. Dennoch freue ich mich riesig auf mein Projekt und die Erfahrungen die ich dort machen werde.
Bis die Tage! Hasta Pronto!